Seit heute steht fest: 51,9 Prozent der Briten haben für ein Austritt aus der EU gestimmt. Dabei fiel das Ergebnis regional höchst unterschiedlich aus.
Der Schock sitzt tief, die Konsequenzen können wir heute noch nicht in Gänze überblicken. Premier Cameron hat seinen Rücktritt für Oktober angekündigt. Wer immer ihm nachfolgt, muss einen Austrittsprozess einleiten, den es in dieser Form noch nie gab und mit den Folgen der Spaltung des Landes politisch umgehen. Auf EU-Seite ist der Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Union nun Gegenstand der Verhandlungen. Es wird dabei weder Nachverhandlungen noch einen Sonderstatus Großbritanniens geben.
Thomas Oppermann hat den Brexit als eine Ernüchterung für Europa, aber nicht sein Ende bezeichnet. Es gehe nach diesem Weckruf nun auch darum, ein besseres Europa zu gestalten, das sich den Menschen zuwendet. Nationalismen und Separatismus sind keine Zukunftsoptionen. Nur zusammen können wir uns in einer globalisierten Wirtschaft behaupten. Die Drohung weiterer Austrittsreferenden ist brandgefährlich. Europa darf sich dadurch nicht erpressen lassen.
Wir respektieren die Entscheidung der guten Hälfte der Briten und wir bedauern sie zutiefst, aber der Brexit darf nicht die Akzeptanz der Europäischen Union als Friedens- und Wohlstandgemeinschaft gefährden. Dafür werden wir weiter streiten!